Die Ackerstraße, amtlich benannt am 30.07.1968, ^[1] liegt im Areal zwischen Alt Vorst und Linning und damit in der Flur des ehemaligen Dorfes Vorst. Sie zweigt von der Waldstraße nach links in Richtung Westen ab, führt durch ein reines Wohngebiet mit Einfamilienhäusern und trifft in der offenen Feldflur als Wirtschaftsweg auf den Küsters Pfad. Wie ihre Nachbarstraßen (Waldstraße und Wiesenstraße) wurde sie mit einem schlichten Begriff aus der Kulturlandschaft benannt.

Das Wort „Acker“, lateinisch ager, gotisch akrs, althochdeutsch achar bezeichnete ursprünglich „Viehweide, Trift, wohin das Vieh getrieben wird.“^[2] Aus der urtümlichen Verbalwurzel „ag“ „mit geschwungenen Armen treiben“ entwickelte sich das indogermanische Wort agro-s, das ursprünglich das Gelände außerhalb der Siedlungen bezeichnete, wohin das Vieh zum Weiden getrieben wurde. Beim Übergang vom Hirtenleben zum Getreideanbau ergab sich ein Bedeutungswandel. Nun wurde so das gepflügte und besäte Feld, im Gegensatz zur Weide bezeichnet. ^[3]

Laut der Tranchot-Karte von 1803/1820 scheint das Areal zwischen der heutigen Antoniusstraße, der Wattmannstraße und dem Vorster Wald, den damaligen Waldgebieten „Flohtheide“ und Linning, schon Ende des 18. Jahrhunderts gerodet und landwirtschaftlich genutzt worden zu sein, denn es wird als baumlos dargestellt und mit „T“ bezeichnet, was „Terres labourables“ = „bebautes Ackerland“ bedeutet. Ein Fahrweg ist deutlich eingezeichnet, der vom alten Dorf Vorst (jetzt: Alt Vorst) über die heutige Waldstraße in diese Flur führt. Der letzte Teil des Weges zweigt rechtwinklig nach Westen ab, nimmt folglich den gleichen Verlauf wie diese Straße. Somit trifft die Bezeichnung „Ackerstraße“ zu, hier war der Weg, der die Bauern des Dorfes Vorst zu ihrem Ackerland führte. Ab 1968 begann die Bebauung des Gebietes und 1972 wurde die endgültige Fertigstellung der Straße festgestellt. ^[4]

29.05.2015