Am Hasenkamp

Stadtteil: Kaarst

amtlich benannt am 03. Mai 1990 durch den Rat der Stadt Kaarst

heutiger Verlauf: Stichstraße von der Jahnstraße ausgehend.

früher: Gartengelände oder Buschwerk auf sandigem Boden

Länge der Straße: 203 m

Die im Mai 1990 vom Rat der Stadt Kaarst benannte Erschließungsstraße Am Hasenkamp[1] ist nicht nur ein Straßenname, sondern auch eine Bezeichnung für das kleine Wohngebiet, das westlich vom „Dichterviertel“ Anfang der 2000er Jahre im Bebauungsplangebiet Nr. 54 „Siephütt“ mit Einfamilienhäusern ausgebaut wurde. [2] Von der als Mittelachse dienenden Straße zweigen an beiden Seiten kleine Sackgassen und Zufahrten zu den zurückliegenden, fast versteckt liegenden Wohngebäuden ab. Die Straße ist als Spielstraße ausgewiesen. Sie zweigt von der Jahnstraße gegenüber dem noch verbliebenen Wohnhaus des ehemaligen „Hasenkampshof“ ab. Der Hof wurde von den Geschwistern Kluth bewirtschaftet. Heute ist die Hoffläche, mit Ausnahme des Wohngebäudes, mit Wohnungen überbaut. Die Straße „Am Hasenkamp“ wurde als Sackgasse ausgebaut. An den östlich angelegten PKW-Stellplätzen vorbei gelangt man durch eine schmale, S-förmige Durchfahrt auf den Wendehammer. Der Wendehammer ist für eine solch kleine Straße überdurchschnittlich groß. In seiner Mitte ist ein zwölf mal zwölf Meter zwei Trittstufen hohes, quadratisches Beet angelegt. Das Beet ist an den vier Ecken mit je einer Buche und mit Wildrosen bepflanzt. Die Mitte des Beetes ist nicht bepflanzt und weist eine kreuzweise angelegte Pflasterung auf. Die Beleuchtung der Straße und dem Wendehammer besteht aus nostalgischen Bogenlampen.

Der Straßenname Am Hasenkamp erinnert an die alte Flurbezeichnung Hasenkamp, die bereits in der 1805/06 durch französische Ingenieurgeographen unter der Leitung von Oberst Tranchot erstellten topographischen Karte Nr. 43 Osterath verzeichnet ist.[3] Ein Kamp (lat. campus = Feld) ist eine umzäunte Wiese am Haus oder Hof oder eine große mit Obstbäumen bestandene Weide, [4] auf der in unserem Fall scheinbar zahlreiche Hasen anzutreffen waren.

Kaarst, Flur Hasenkamp. Ausschnitt aus der Karte 43 Osterath der Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling 1803 - 1820
Flur Hasenkamp. Ausschnitt aus der Karte 43 Osterath der Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling 1803 - 1820

Alternative Straßennamen wurden auch diskutiert. So wurde vorgeschlagen in Anlehnung an die jetzige Flurbezeichnung die Straße „In der Siephütt“ zu benennen und die Gleichstellungsbeauftragte brachte einige Frauennamen ins Gespräch, wie u.a. Elisabeth von Thadden. Letztendlich entschied man sich aber für den Straßennamen „Am Hasenkamp“, weil eine Umfrage bei den dort länger ansässigen Bürgern ergeben hatte, dass es sich hierbei um eine im Volksmund oft gebrauchte Gewannbezeichnung handelt. [5]

 

27.10.2014

 


 

[1] StA Kaarst N 117 Protokollbuch der Niederschriften des Rates der Stadt Kaarst, 03.05.1990

[2] StA Kaarst 7.869 II, Bebauungsplan Nr. 54, „Siephütt“

[3] StA Kaarst Kartensammlung, Tranchot – topographische Aufnahme rheinischer Gebiete 1803 - 1813

[4] Bauer, Bruno: Vom Bockumer...; Heimat-Jahrbuch Wittlaer 2002, S.95

[5] StA Kaarst 7.869 / II, HBPA 26.04.1990

 

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