Ausschuss zur Umbenennung von Straßen, Ortsteilen und Höfen

Straßenumbenennungen in der Gemeinde Kaarst Anfang der 1950er-Jahre

Im Jahr 1951 war in der Altgemeinde Kaarst eine große Umbenennung und auch Neubenennung von Straßen und Adressen von Einzelhöfen dringend notwendig geworden, da die Bevölkerung auf 4.197 Einwohner angewachsen war. 1911, vor der amtlichen Benennung der ersten 14 Straßen in der Gemeinde Kaarst, waren es noch 2.591 Einwohner.

Nach dem II. Weltkrieg hatten viele Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten hier eine neue Heimat gefunden, aber auch Menschen aus den umliegenden Großstädten, die bei den Bombenangriffen ihre Wohnungen verloren hatten. Die neu entstandenen Siedlungen und die damit verbundenen Zuwegungen waren nicht mehr durch die damals noch gebräuchlichen Gebietsbegriffe, wie z.B. Kleinsiep, Broicherdorf usw. präzise und schnell zu finden. Es wurde deshalb vom Kaarster Gemeinderat ein Ausschuß zur Umbenennung von Straßen und Ortsteilen eingesetzt, dem folgende neun Personen angehörten: Bürgermeister Heinrich Hebben, die Gemeinderäte Jakob Knuppertz, Anton Fassbender, Karl Langenfels, Anton Schlossmacher, Schulrektor i.R. Leo Klövekorn, Pfarrer Otto Krott, Pensionär Wilhelm Götzen und Ortslandwirt Johann Wilms. ^[1]

Betroffen von den Änderungen und Neubenennungen waren folgende Ortsteile: Broicherdorf, Broicherseite, Brücke, Heide, Hinterfeld, Kleinsiep, Stakerseite sowie die folgenden Straßen: Alte Heerstraße, An der Lauvenburg, Bahnstraße, Büdericher Straße, Büttgener Straße, Bundesstraße, Eggenhofstraße, Fabrikstraße, Feldstraße, Friedensstraße, Friedhofstraße, Giemesstraße, Girmes-Kreuz-Straße, Grünstraße, Jahnstraße, Jungfernweg, Kampstraße, Kirchstraße, Kleinsiepstraße, Lange Hecke, Marktstraße, Martinusstraße, Matthiasstraße, Neusser Straße, Nordstraße, Osterather Straße, Sebastianusstraße, St. Martinusstraße, Wasserweg, Windvogt, Zum Zörr

sowie die folgenden Höfe: Buscherhöfe, Neuhof und Tönishöfe. ^[2]

Es waren etwa 641 Familien und Einrichtungen, die eine neue Adresse erhielten. In dieser Zahl sind auch einige geplante Bauvorhaben und unbebaute Grundstück enthalten.

05.09.2015