Die Badeniastraße ist benannt nach der Baugesellschaft „Badenia GmbH für Baulandbeschaffung und Baubetreuung“ aus Karlsruhe, die als erste Baugesellschaft in der Gemeinde Kaarst eine Siedlung, die sogenannte „Badenia-Siedlung“ errichtete. Ab 1961 wurden in dem Areal zwischen der Girmes-Kreuz-Straße, der Oststraße und der Kleinen Langen Hecke 200 Eigenheime (ein- bis dreigeschossige Häuser) nach den Entwürfen des Architekten H.W. Ahlers aus Düsseldorf gebaut und die Siedlung durch 5 Straßen und 15 Wege erschlossen.^[1]

Es wurde dort der erste große Spielplatz in der Gemeinde Kaarst geplant sowie Garagenhöfe zu den Häusern.

Die Badeniastraße ist die einzige Straße in der Siedlung, an der sich Ladenlokale befinden. Ursprünglich lagen zwei Geldinstitute an der Straße, die Raiffeisenbank, die bis Ende 2014 eine Filiale unterhalten hat sowie eine Filiale der Kreissparkasse Grevenbroich. Im Kampf um die Selbständigkeit der Gemeinde-/Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen, der auch vor Gericht ausgetragen wurde, wurden Ende 1982 die drei im Stadtteil Kaarst gelegenen Geschäftsstellen der Kreissparkasse Grevenbroich von der Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen übernommen und im darauf folgenden Jahr die Zweigstelle an der Badeniastraße geschlossen.^[2] Zum 1. Januar 2015 erfolgte die Schließung der Zweigstelle der Raiffeisenbank an der Badeniastraße.

Im ersten fertiggestellten Haus der Geschäftszeile wurde am 10. August 1964 von den Eheleuten Leicht ein Friseursalon eröffnet, der später, bis zur Schließung Ende November 2012, von der Tochter, Frau Hagen, betrieben wurde.^[3] Zum Zeitpunkt der Eröffnung des Salons gab es in der Gemeinde Kaarst fünf Friseure: den von Josef Dauben auf der Karlsforster Straße, Hubert Esser auf der Mittelstraße, Johann Hügen auf der Bahnstraße (heute Heinrich-Hertz-Straße), Gerhard Rayak ebenfalls auf der Bahnstraße (heute Büttgener Straße) sowie den von Peter Zimmermann auf der Friedensstraße. ^[4] Heute sind es insgesamt 13 Friseurgeschäfte im Stadtteil Kaarst.

Außerdem gab es in den 1960er-Jahren an der Badeniastraße noch die Bäckerei Runschke, die Metzgerei Morawitz, ein Kiosk, einen kleinen Blumenladen, einen Obst- und Gemüseladen sowie ein Lebensmittelgeschäft von Edeka.

Die Bäckerei Runschke, später Bäckerei Rode, wurde 2012 geschlossen. Heute befindet sich dort eine Sportschule. Im Sommer laden Sitzgelegenheiten auf dem breiten Bürgersteig vor der Sportschule zum Verweilen ein. Auch die anderen Geschäfte waren einem steten Wandel unterworfen. Die Metzgerei Morawitz wurde von Krawinkel übernommen, heute bietet dort Boschewski einen Mittagstisch und einen Partydienst an. Aus einem Obst- und Gemüseladen wurde zunächst für viele Jahre das Restaurant "Zum keinen Griechen". 2013 genossen eingefleischte Sportfans sportliche Live-Übertragungen in einer Sportbar und heute werden dort im Restaurant „El Torero“ Tapas und weitere spanische Spezialitäten angeboten. Man kann bei schönem Wetter vor dem Lokal auf dem Bürgersteig sitzen oder auch in dem kleinen Biergarten hinter dem Restaurant. Der Blumenladen hatte wechselnde Besitzer, heute ist dort eine Filiale der Ergo Versicherung. Im Lebensmittelgeschäft auf der Ecke war später die Firma Bau-tro und heute versuchen dort Übergewichtige ihre Pfunde bei den „Weight Watchers“ zu verlieren. Eine Filiale der Volksfürsorge war viele Jahre in der Badenia. Sie hat heute auch geschlossen. Weitere Ladenlokale wechselten häufig ihre Besitzer und auch die Branchen.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Ladenzeile war die Zahnarztpraxis von Dr. Wick, die von dem Zahnarzt Michael Kopp übernommen wurde und schließlich 2012 schloss.

Beim Bau der Siedlung vor 50 Jahren boten im Wesentlichen nur Geschäfte im alten Dorf ihre Waren an, so dass die Angebote vor Ort von den Bewohnern der „Badenia-Siedlung“ intensiv angenommen wurden. Heute ist die Konkurrenz durch zahlreiche größere Supermärkte im Stadtgebiet sowie die in unmittelbarer Nähe liegenden Geschäfte in den Rathaus Arkaden und im Maubiscenter größer geworden. Dies hat immer wieder zur Schließung des einen oder anderen Ladenlokals an der Badeniastraße geführt. Heute befinden sich dort keine Geschäfte des täglichen Bedarfs mehr.

Neben der Badeniastraße gehören zur „Badenia-Siedlung“ folgende Straßen und Wege: Karlsruher-, Münchener-, Nürnberger- und Wiesbadener Straße sowie der Augsburger Weg, Bamberger Weg, Frankfurter Weg, Freiburger Weg, Heidelberger Weg, Kemptener Weg, Koblenzer Weg, Lindauer Weg, Mannheimer Weg, Marburger Weg, Passauer Weg, Regensburger Weg, Rosenheimer Weg, Schweinfurter Weg und der Würzburger Weg. Die 15 Wege sind nur dem Fußgänger- und Radfahrverkehr gewidmet oder es sind Sackgassen.

22.09.2015