Eine Besonderheit stellt die quer durch das Heiligenviertel verlaufende Blücherstraße dar, die als einzige Straße nicht den Namen eines Heiligen trägt, sondern nach dem preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht Fürst Blücher von Wahlstadt benannt wurde. Blücher, geboren am 16. Dezember 1742 in Rostock, verstarb am 12. September 1819 in Krieblowitz/Schlesien. Er war seit 1814 preußischer Generalfeldmarschall und er hatte bereits 1805 in einer Denkschrift die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Preußen gefordert. Von seinen Soldaten auch „Marschall Vorwärts“ genannt, besiegte Blücher an der Seite Wellingtons am 18. Juni 1815 in der Schlacht bei Waterloo die von Napoleon geführten Franzosen.

Die ersten Häuser an der Blücherstraße wurden auf der nördlichen Straßenseite um 1930 gebaut. Es waren die Häuser von Müller Peter (Breitmar), Kämper Willi, Pütz Fritz und das Gemeindehaus in dem der Bürgermeister Wilhelm Haas, sowie der Gemeindedirektor Arnold Möllmann ihren Wohnsitz hatten. Die südliche Straßenseite war noch reines Ackerland und wurde erst Mitte der 1950er-Jahre zum Bauland erklärt und schließlich auch bebaut.

Im Laufe der Geschichte hat es in Büttgen sogar zwei Straßen gegeben, die Blücherstraße benannt worden sind. Zum einen die oben erwähnte Blücherstraße im Heiligenviertel, zum anderen aber auch die heutige Driescher Straße, deren Straßenname bis zur Umbenennung im Jahre 1933 ebenfalls Blücherstraße lautete. Dies können wir im Protokoll der Sitzung des Beschlußausschusses vom 17. Oktober 1933 nachlesen. Hier finden wir den Hinweis, dass der Ausschuß u.a. von folgender Straßenumbenennung Kenntnis nimmt: Die Bahnhofstraße Dorf und Blücherstraße von der Neußerstraße bis Friedhof erhält den Namen Adolf-Hitler-Straße. ^[1]

09.12.2015