Zum Feldchen
Stadtteil: Vorst
amtlich benannt am 26. August 1970 durch den Rat der Gemeinde Büttgen
heutiger Verlauf: Stichweg abzweigend von der Straße Heide nach Norden
Länge der Straße: 264 m
Die Straße Zum Feldchen zweigt von der Straße Heide in nördlicher Richtung ab und liegt in einem reinen Wohngebiet. Sie erhielt zwar schon 1970 vom Rat in Büttgen ihren Namen[1], taucht aber erst in 1981 in den Bebauungsplänen auf. Ihren Namen hat sie von dem Gemarkungsstück zwischen den Dörfern Heide und Driesch und der Verbindungsstraße Driesch/Wattmannstraße, der heutigen Vorster Straße.
Dazu schreibt Klüber: „Im Gegensatz zu den Fluren mit der Bezeichnung „Feld“ oder „Acker“, die immer ein größeres Landstück ausweisen, haben solche mit der Verkleinerungsform „Feldchen“ alle die größere Anzahl kleinerer bis mittelgroßer Parzellen. Es waren früher wohl die Äckerchen, die sich die Kötter, die Kleinbauern, urbar gemacht haben.“ [2]
Waldmann weist darauf hin, dass die Ursache für die Entstehung solch kleiner Parzellen in unserem Raum im Erbrecht zu suchen ist: „Der Rückgang der bewaldeten Flächen hat eine weitere Ursache im Erbrecht der vorigen Jahrhunderte. Im Büttgener Raum wurde bei den Landbesitzern meist das Erbteilungsrecht angewendet, was bedeutet, dass die Höfe nach mehreren Erbfällen nicht mehr groß genug waren, um wirtschaftlich zu sein. Diese kleinen Höfe wurden Kotten genannt. Die auf ihnen wohnenden Kötter lebten mindestens seit Mitte des 14. Jahrhunderts in den Randgebieten des Büttger Waldes und bewirtschafteten dort kleine Feldparzellen. Sie stellten die dörfliche Unterschicht dar.“ [3]
Der Name „Feldchen“ weist also auf solch kleine Ackerflächen hin.
2014.06.24
[1] StA Kaarst N 70, Niederschrift der Sitzung des Rates der Gemeinde Büttgen vom 26.08.1970
[2] Klüber Eduard: Büttgen, Flurnamen und ihre Bedeutung, Schriftenreihe Büttgen, Heft 4, S. 51
[3] Waldmann/Schröder: Die Nordkanalniederung zwischen Kaarst und Schiefbahn, S. 56